Gut ein Jahr nach der Bürgermeisterwahl und rund 1 ½ Jahre vor dem Ende der Wahlperiode des Rates möchte ich Ihnen, verehrte Leserinnen und Leser, einen kurzen Überblick über das Erreichte, die anstehenden Probleme und Herausforderungen und kurzfristig leider nicht zu lösenden Aufgaben, vor denen unsere Gemeinde steht, geben. Es ist eine Momentaufnahme. Unsere Gemeinde lebt. Sie entwickelt und verändert sich.

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In der Kinder- und Jugendarbeit sind wir gut aufgestellt! Mit drei Krippen in drei Ortschaften werden unsere Kleinsten gut betreut. Hier ist allenfalls der geringe Betreuungsgrad von nur etwa 30 Prozent der Kinder ausbaufähig. Bei den Kindergärten (6 Kindergärten in 6 von 10 Ortschaften) haben wir die Betreuungszeiten drastisch ausgeweitet. Auch die Qualität wurde deutlich, auch dank des Engagements der Erzieherinnen und des Erziehers, angehoben. Hier ist die Gemeinde vorbildlich aufgestellt. Dazu kommt ein Hort, in dem die Schulkinder nachmittags und in den Ferien betreut werden können.

Auch mit unserer Grundschule, einschließlich Turnhalle und Lehrschwimmbecken, können wir uns sehen lassen. Der „Schul-TÜV“ des Landes hat dies der Gemeinde nochmals bestätigt. Hinzu kommt die gemeindliche Jugendpflege. Für die Kinder, die sich hier beteiligen, steht mit dem Jugendzentrum Holle eine hervorragende Unterkunft zur Verfügung. Eine engagierte Jugendpflegerin sorgt für ein interessantes und abwechslungsreiches Angebot.

In diesem Zusammenhang darf natürlich die sehr gute Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen in den Vereinen und Verbänden namentlich bei der Feuerwehr nicht unerwähnt bleiben.

Aber auch für die Seniorinnen und Senioren sind wir da. Hier stehen wir im engen Kontakt mit dem Seniorenservicebüro beim Landkreis Hildesheim. Auch haben wir einem Investor ermöglicht ein Baugebiet zu erschließen, um auch für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger hier eine neue Heimat zu schaffen.

An dieser Stelle will ich eine Herausforderung besonders hervorheben: Den demographischen Wandel. Das größte Problem in diesem Bereich – und dies wird sich auf alle Lebensbereiche auswirken – ist der deutliche Rückgang der Geburten. Die Gemeinde, aber auch die Vereine und Verbände werden sich hier auf grundlegende Veränderungen einstellen müssen. Ich habe an dieser Stelle bereits ausführlicher darauf hingewiesen.

Ein weiterer Punkt, den ich hervorheben möchte, ist der Sport in unserer Gemeinde. Auch hier sind wir gut aufgestellt. Ich denke dabei an die guten Trainingsmöglichkeiten, unter anderem mit fünf Sporthallen, die zu den vielfältigen Erfolgen unserer Sportlerinnen und Sportler beigetragen haben.

Neben den Sportlerinnen und Sportlern, die für ihre persönliche Fitness trainieren, kommt aus Holle ein Teilnehmer an den Olympischen Spielen! Und auch eine Bundesliga-Mannschaft kommt aus unserer Gemeinde.

An dieser Stelle möchte ich allen Sportlerinnen und Sportler zu ihren Erfolgen gratulieren.

Für unsere Feuerwehr haben wir in den letzten Jahren die notwendigen Fahrzeuggeräte und Ausrüstungsgegenstände beschafft. Dies ist auch notwendig. Durchschnittlich ein Einsatz pro Woche fordert unsere Einsatzkräfte. Herzlichen Dank für diese Einsatzbereitschaft und Hilfe am Nächsten! Bei den Beschaffungen wurden als Letztes digitale Alarmempfänger gekauft, zurzeit wird auf digitale Funkgeräte umgestellt und die Vereinheitlichung der Atemschutzgeräte kreisweit steht noch für dieses Jahr an.

Aber auch die Feuerwehrhäuser verlieren wir nicht aus dem Blick. Nach der Renovierung bzw. dem Anbau am Feuerwehrhaus in Grasdorf stand ein neues Quartier für die Sottrumer Kameradinnen und Kameraden an. Hierfür hat die Gemeinde eine Immobilie gekauft und mit enormen Eigenleistungen der Feuerwehr für deren Zwecke hergerichtet. Für die Dorfgemeinschaft wird hier ebenfalls ein Raum zur Verfügung stehen. Hierbei ist ein Vorzeigeprojekt entstanden. Zurzeit laufen die Vorbereitungen um in Hackenstedt ein Dorfhaus mit Möglichkeiten für die Feuerwehr zu schaffen. Aber auch in Heersum stehen entsprechende Planungen an. Eine Scheune wurde hierzu bereits von der Gemeinde erworben. Bei den Dorfhäusern bzw. Sporthallen steht dann noch die Grundsanierung der Sanitäreinrichtungen an der Sporthalle in Luttrum in diesem Jahr auf der Tagesordnung.

Ein weiterer Schwerpunkt war und ist die Energieeinsparung und damit der Klimaschutz. Im Rahmen des Konjunkturprogramms wurde die Schule gedämmt und zahlreiche Fenster erneuert. Die Erdsonden, mit denen die große Sporthalle beheizt wird, wurden zum Teil erneuert und den heutigen technischen Möglichkeiten angepasst. Die Schule hat zwei moderne Blockheizkraftwerke zum Heizen und zur Stromerzeugung erhalten, das Rathaus wurde mit einer neuen modernen Heizung ausgestattet und viele weitere Maßnahmen ergänzen das Bestreben Energie einzusparen.

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Die Gemeinde entwickeln

In unserer Gemeinde werden immer noch Bauplätze nachgefragt. Ich bin stolz hierauf. Leider gilt dies nicht für alle Ortschaften. In der Ortschaft Holle sind zurzeit fast alle Bauplätze vergeben. Wir bemühen uns hier ein weiteres Baugebiet auszuweisen. Aber auch die Bauplatzsituation in den übrigen Ortschaften wird von mir genau beobachtet.

Im Gewerbegebiet in Grasdorf geht die Flächenvergabe voran. Hier haben wir gerade einen weiteren Bereich erschlossen. Die Verwaltung steht mit mehreren Gewerbetreibenden in Verhandlungen. Es besteht die Hoffnung auf weitere Ansiedlungen.

Als Reaktion aus den Hochwasserereignissen der letzten Jahre, insbesondere im Jahr 2007, ist der Hochwasserschutz verstärkt in den Focus gerückt. So wurde die Michelswiese in Holle eingedeicht und in Heersum ein Rückhaltebecken oberhalb des Ortes geschaffen. Die Einsatzpläne im Hochwasserfall wurden angepasst und mit dem Neubau des Hochwasserdeiches an der Innerste bei Heersum soll 2015/2016 begonnen werden.

Bei der Breitbandversorgung ist die Verbesserung in Heersum, Derneburg, Grasdorf und Luttrum für Anfang 2016 geplant. Die übrigen Ortschaften müssen dann folgen.

Leider wird uns die 380-kV-Trasse Mecklar–Wahle nicht erspart bleiben. Hier ist in den nächsten Jahren mit dem Bau zu rechnen. In den vielfältigen Verhandlungen konnte ein gewisses Abrücken von den Ortslagen erreicht werden. Leider ist uns dies bei dem Campingplatz und dem Wochenendhausgebiet in Grasdorf nicht gelungen. Hoffnungen setze ich noch auf das aktuelle Gesetzgebungsverfahren, das in unserem Bereich evtl. eine Erdverkabelung ermöglichen könnte.

Besonders stolz bin ich auch auf die aus meiner Sicht doch sehr optimale Busverbindung zwischen unseren Ortschaften. Hier gilt mein Dank allen Beteiligten, natürlich insbesondere der Firma Rizor und hier deren Geschäftsführer, Herrn Otto.

Glücklich bin ich aber auch über die Aufnahme in das Dorferneuerungsprogramm des Landes. Insbesondere weil gleich die erste Antragstellung zum Erfolg geführt hat. Nach der Auswahl des begleitenden Planungsbüros ist unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ein Dorferneuerungsplan zu erarbeiten. Auf der Basis dieses Planes können dann Zuwendungsanträge gestellt werden. Dass der Gemeinde zusammen mit den Städten Bockenem und Bad Salzdetfurth und der Gemeinde Schellerten die Aufnahme als ILE-Region gelungen ist, ist hervorragend. Auch in diesem Prozess hat die Gemeinde Holle die Federführung übernommen. Durch diese Aufnahme ist es den Kommunen sowie öffentlichen und privaten Antragstellern möglich an die europäischen Fördertöpfe zu gelangen. Die ersten Mittel können bereits 2015 beantragt werden. Als erste Maßnahme der Gemeinde Holle soll der Neubau des Dorfgemeinschaftshauses in Hackenstedt angemeldet werden.

Diese Themenliste erhebt keinesfalls einen Anspruch auf Vollständigkeit. Es gibt viele Bereiche, in denen unsere Gemeinde Holle ebenso- auch im Vergleich zu anderen Städten und Gemeinden, im absoluten Vorderfeld landet. Beispielhaft möchte ich hier das Engagement von privater aber auch von gemeindlicher Seite im kulturellen Bereich erwähnen.

Die Vielzahl der Themenfelder, in denen sich die Gemeinde Holle bewegt und engagiert, führt jedoch keinesfalls dazu die gemeindlichen Finanzen aus dem Auge zu verlieren. Ich kann mit Freude feststellen, dass die Gemeinde Holle im Vergleich zu anderen Städten und Gemeinden unterdurchschnittliche Steuersätze beschlossen hat. Auch liegen die Gebühren für die Kindertagesstätten, die Wasserversorgung und die Abwasserentsorgung zum Teil deutlich unter den Abgabensätzen anderer Städte und Gemeinden. Ebenso gehört die Gemeinde Holle zu den Städten und Gemeinden mit der geringsten Pro-Kopf-Verschuldung im Landkreis Hildesheim.

Ich denke, unsere Gemeinde Holle ist gut aufgestellt. Es gibt aber für die Zukunft weiterhin vielfältige Aufgaben, die auf ihre Erledigung warten. Hierzu gehört beispielsweise die weitere Sanierung von Straßen und Wegen, die vollständige Versorgung aller Ortschaften mit einer angemessenen Breitbandversorgung und die weitere Ansiedlung von Gewerbebetrieben, damit in unserer Gemeinde noch mehr Arbeitsplätze entstehen.