Am 23. Februar wird der frühere Bundestagsabgeordnete Hermann Rappe für 70jährige Mitgliedschaft in der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands geehrt. Der SPD-Gemeindeverband Holle bedankt sich bei Hermann Rappe für diese Treue und Verbindung zur SPD, für sein Engagement und seine Verdienste! „Wir gratulieren ganz herzlich“, so Sven Wieduwilt, Vorsitzender des SPD-Gemeindeverbandes Holle.

Horst-Günther Bode war 1971 in die SPD eingetreten und ist bis heute in unterschiedlichen Funktionen aktiv. Anfang der 90er Jahre war er Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Grasdorf-Luttrum. Er hat Hermann Rappe als Bundestagsabgeordneten von 1972 bis 1998 erlebt. „Hermann Rappe hatte eine hohe Kompetenz, er wusste genau, wovon er sprach“, so Horst-Günther Bode im Rückblick. Hermann Rappe sei ein guter Zuhörer gewesen. Wenn er anderer Meinung gewesen sei, hätte er das ohne Überheblichkeit und sachlich gesagt. „Es hatte keiner das Gefühl, abgekanzelt zu werden“, unterstreicht Bode. Er betont, dass er Hermann Rappe als jemanden beobachtet habe, der auf Menschen zugehen konnte, sich für diese interessierte. „das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern stand im Vordergrund.“ Außerdem hebt Horst-Günther Bode die Präsenz hervor, die Rappe als Bundestagsabgeordneter im Wahlkreis hatte. „Es gab eine hohe Präsenz im Wahlkreis, ein bis zwei Veranstaltungen mit ihm im Jahr in der Gemeinde Holle waren durchaus möglich. Frühschoppen oder ähnliche Veranstaltungen.“

Sven Wieduwilt hat Hermann Rappe noch zu seinen Juso-Zeiten kennengelernt. „Klar, als Juso teilte man nicht alle Positionen von Hermann Rappe, aber es gab schon damals eine hohe Wertschätzung für dessen politische Arbeit“, betont Wieduwilt. Er schließt sich auch Bodes Einschätzung von Herman Rappe als Gesprächs- und Diskussionspartner an. „Rappe hat seinen Standpunkt deutlich gemacht, hat auch deutliche Worte gefunden, wenn es ihm total gegen den Strich ging“, so Wieduwilt. „Aber diese deutlichen Worte waren nie verletzend, im Rückblick war es eine gute Schule durch die ich gegangen bin.“ Bei der Würdigung dürfe es an dieser Stelle natürlich nicht nur um persönliche Erfahrungen gehen. Sven Wieduwilt hebt daher Rappes politisches Engagement und dessen Leistungen für den und in diesem Wahlkreis hervor. „Hermann Rappe hat den Wahlkreis Hildesheim von 1972 bis zu seiner letzten Kandidatur bei der Bundestagswahl 1994 immer direkt gewonnen“, unterstreicht Sven Wieduwilt. „Ein riesiger Erfolg und vor allem ein Beweis für das Vertrauen, dass die Wählerinnen und Wähler in die Person und den Politiker Hermann Rappe gesetzt haben. Wir sind stolz, auf Deine Leistungen und darauf, Dich als Mitglied hier in unserem Landkreis zu haben“

Die SPD im Landkreis Hildesheim und Hermann Rappe trafen 1972 aufeinander. 1972, die Landesliste war aufgestellt, die Nominierung im Wahlkreis bereits erfolgt, verzichtete der damalige und wieder aufgestellte Bundestagsabgeordnete Joachim Raffert auf die erneute Kandidatur. Bei der Sitzung des Unterbezirksvorstandes im September 1972, an der auch der Bezirksvorsitzende Helmut Kasimier und Bezirksgeschäftsführer Jochen Stief teilnahmen und bei der über das weitere Vorgehen beraten wurde, nannte Kasimier den Namen Hermann Rappe. „Helmut Kasimier erklärte, daß auch Hermann Rappe als Kandidat vorgeschlagen werde. Es gebe seit einiger Zeit eine Absprache zwischen dem Parteivorstand und der IG Chemie, einen Vertreter dieser Gewerkschaft in den Bundestag zu entsenden“ – so das Protokoll der Sitzung des Unterbezirksvorstandes am 11. September 1972 und so der Beginn einer Erfolgsgeschichte. Hermann Rappe wurde wenige Wochen später von der SPD nominiert und schaffte es, den Wahlkreis aus dem Stand direkt zu gewinnen. Bis 1998 gehört er dem Bundestag an.

Die Wahlplakate wurden freundlicherweise von der Friedrich-Ebert-Stiftung/Archiv der sozialen Demokratie zur Verfügung gestellt. Das Plakat aus dem Bundestagswahlkampf 1980 wird mit freundlicher Zustimmung der Rechteinhaber Roy Walter und Petra Karthaus-Walter verwendet. Die Plakate der Jahre 1987 und 1990 werden mit freundlicher Zustimmung des SPD-Parteivorstandes verwendet.