Zum Inhalt springen

In einem Antrag an den Parteitag des SPD-Unterbezirks Hildesheim am 11. Mai spricht sich der SPD-Gemeindeverband Holle für den Einsatz von wasserstoffbetriebenen Zügen auf den nicht-elektrifizierten Bahnstrecken im Landkreis Hildesheim aus. Die Initiative für den Antrag ging von Sven Wieduwilt, Vorsitzender des SPD-Gemeindeverbandes Holle, und Volker Senftleben MdL, energiepolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, aus.

Mit dem Antrag soll die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) aufgefordert werden, den Einsatz von wasserstoffbetriebenen Zügen auf den nicht-elektrifizierten Bahnstrecken im Landkreis Hildesheim zu prüfen und voranzutreiben.

„Ich freue mich, dass mein SPD-Gemeindeverband diese Initiative unterstützt“, so Sven Wieduwilt. „Durch den Einsatz der Wasserstoffzüge und deren Emissionsfreiheit wird ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Gleichzeitig trägt der Einsatz dazu bei, die Wasserstofftechnik als Antrieb für eine erfolgreiche Energiewende voranzubringen und perspektivisch zu etablieren.“ Schließlich biete sich die perspektivisch die Möglichkeit, erneuerbare Energie, regional erzeugt, vor Ort zur Produktion von Wasserstoff und direkt für den Antrieb der Züge zu nutzen. „Mit dem Antrag zum UB-Parteitag wollen wir einen inhaltlichen Beitrag zur Diskussion leisten und mit dazu beitragen, dieses Thema und die damit verbundene Zielsetzung in Politik und Gesellschaft zu tragen“, unterstreicht Sven Wieduwilt.

Volker Senftleben betont die Bedeutung einer praxistauglichen Sektorenkopplung. „Wir müssen dazu beitragen und daran arbeiten, dass neue Technologien alltagstauglich weiterentwickelt und verfügbar gemacht werden.“ Der von Alstom entwickelte und seit September 2018 im Elbe-Weser-Netz eingesetzte, mit Wasserstoff betriebenen Zug sei hierfür ein wichtiges Beispiel. „Wir müssen unsere erneuerbaren Energien daher nutzen, um im großen Stil Wasserstoff und andere Kraftstoffe zu produzieren“, so Volker Senftleben. „Mit diesen grünen Kraftstoffen können wir dann unseren Alltag organisieren.“ Neben einer Reduzierung von klima- und gesundheitsschädlichen Emissionen könnte Niedersachsen so einen neuen Wirtschaftszweig erschließen und mit einer zukunftsgewandten und praxisnahen Strategie auch qualifizierte Arbeitsplätze in der Industrie schaffen und langfristig etablieren. „Ich würde es begrüßen, wenn der SPD-Unterbezirk Hildesheim sich mit einem Beschluss in die Debatte einbringt und mit einer praktischen, zielgerichteten und regional sinnvollen Forderung den Kurs unterstützt.“

Seit September 2018 sind im Auftrag der LNVG im Elbe-Weser-Netz des Bahnunternehmens „Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH“ (evb) auf einer ca. 100 Kilometer langen Strecke zwischen Cuxhaven und Buxtehude zwei Wasserstoffzüge mit einer Reichweite von 1.000 Kilometern in Betrieb.

Im Landkreis Hildesheim gibt es drei Bahntrassen, die nicht elektrifiziert sind. Es handelt sich um die Trassen Elze – Löhne (Weserbahn), Hannover – Goslar/Bad Harzburg und Lammetalbahn.

Download Format Größe
Den kompletten Antrag finden Sie hier. PDF 1,3 MB