Am 3. Juni 2017 brach ein Unwetter über Teile der Gemeinde herein und hinterließ schwere Schäden. Stark betroffen waren die Ortschaften Hackenstedt und Sottrum. Was war passiert? An dem Tag gab es bei Hackenstedt einen Niederschlag von 70 Millimeter Regenwasser in einer Viertelstunde pro Quadratmeter. Teile von Hackenstedt und Sottrum wurden vom Wasser überflutet.
Klaus Huchthausen, Bürgermeister der Gemeinde Holle, stand freundlicherweise für ein Interview zur Verfügung.

Lieber Klaus, wie hast Du das Unwetter am 3. Juni erlebt?

Wie alle anderen, hat mich das Unwetter auch überrascht. Als der Alarm der Feuerwehr losging, war ich noch von einem Routine-Einsatz ausgegangen. Ich bin dann auch aufgebrochen. Bis Sottrum ging alles gut, dann war kein Durchkommen mehr. Es war wieder erschreckend, zu sehen, wie viel Kraft Wassermassen haben können.

Ich war dann bis in die Nacht vor Ort, um auch den Einsatz zu begleiten. Ein großer Dank gilt wieder einmal den Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr für ihren Einsatz und ihr Engagement!

Wie geht die Gemeinde mit den Unwetterschäden weiter um?

Für uns als Gemeinde war es wichtig, in der konkreten Situation Unterstützung bei der Bewältigung der Probleme zu geben. In Absprache mit dem Landkreis haben wir Müllcontainer aufstellen lassen, damit betroffene Bürgerinnen und Bürger ihren Abfall und Schrott möglichst schnell entsorgen können und das nicht individuell organisieren müssen.

Es gibt nun in Hackenstedt Sanierungsbedarf. Das betrifft die Straße „Am Borbach“, aber auch andere Stellen in der Ortschaft. Der Bauausschuss wird sich in der kommenden Woche ein Bild von der Situation machen. Und ich werde als Bürgermeister dem Rat einen Vorschlag unterbreiten, wie mit dem Sanierungs- und Reparaturbedarf umgegangen werden soll.

Gibt es längerfristige Strategien zum Umgang mit solchen Starkregenereignissen?

Schön wäre es! Klar, nach diesem Unwetter mit seinen Folgen lässt sich nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Ich kann mir die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger bei zukünftigen Regenfällen gut vorstellen. Und die Sorge lässt einen auch so schnell nicht los. Natürlich werden wir uns als Gemeinde die Situation noch einmal genau anschauen, wie es dazu kommen konnte und ob man vergleichbare Situationen zukünftig abwenden kann. Vielleicht lässt sich aus Konzepten anderer Kommunen lernen. Aber ich warne vor zu vielen Versprechungen. Einen hundertprozentigen Schutz kann und wird es nicht geben. Und die Bebauungssituation in über Jahrzehnten gewachsenen Ortschaften lässt theoretisch denkbare Lösung praktisch oftmals nicht zu. Aber natürlich werden wir schauen, wie wir uns als Gemeinde mit Blick auf Starkregenereignisse zukünftig aufstellen können.