Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr hatte am 27. April 2017 im Rahmen einer Informationsveranstaltung die Bauvorhaben für die Brückensanierung auf der A7 und den Ausbau des Salzgitter-Dreiecks vorgestellt. Die SPD-Fraktion im Gemeinderat Holle und der SPD-Gemeindeverband Holle betrachten die geplanten Bauvorhaben auf der A7 und deren Auswirkungen auf die Gemeinde Holle mit großer Skepsis

„Die Notwendigkeit der Brückensanierungen wird aufgrund des Sanierungsbedarfes natürlich gesehen“, so Sven Wieduwilt, Vorsitzender des SPD-Gemeindeverbandes und Mitglied des Gemeinderates. „Gleichwohl geht es darum, die Auswirkungen auf die Gemeinde Holle und die Bürgerinnen und Bürger möglichst schonend zu gestalten.“ Ausweich- und Baustellenverkehre, Beeinträchtigungen durch baustellenbedingte Lärm- und Schmutzentwicklungen, Inanspruchnahme, Belastung und möglicherweise Beschädigung der gemeindlichen Straßen, all dies könne zu Problemen und Beeinträchtigungen führen. „Hierfür bedarf es Lösungen im Vorfeld.“

Auch die Sorgen um eine Zunahme des Autobahnverkehrs durch einen in der zeitlichen Folge zur Brückensanierung stattfindenden sechs-spurigen Ausbau der A7, sowie die Sorgen um Auswirkungen der Bauvorhaben auf die Hochwassersituation im Innerstetal und den dortigen Hochwasserschutz müssten ernst genommen werde, betont Sven Wieduwilt. Im Rahmen der Informationsveranstaltung wurde im Hinblick auf die Frage einer Lärmzunahme in diesem Zusammenhang auf die Einhaltung des Lärmschutzes und der entsprechenden Grenzwerte und entsprechende Maßnahmen hingewiesen. Mit Blick auf den Hochwasserschutz wurde seitens der Landesbehörde betont, dass es hier keine Auswirkungen gebe. „Natürlich mag der Hinweis aus Sicht der Landesbehörde richtig und ausreichend sein“, so Wieduwilt „Unter anderem vor dem Hintergrund des schweren Hochwassers 2007 und mit Blick auf die Akzeptanz für die Bauvorhaben sollten solche Sorgen und Hinweise nicht leichtfertig zur Seite geschoben werden.“

Der Umgang mit möglichen Auswirkungen gilt dabei erst Recht für den Ausbau des Salzgitter-Dreiecks. „Natürlich wäre eine mögliche verkehrsmäßige Entlastung von Grasdorf durch eine Zurücknahme des Verkehrs auf der B6 zu begrüßen“, so Maike Gückel, Vorsitzende der SPD-Gemeinderatsfraktion. „Diese ist aber nur durch eine starke Belastung an anderer Stelle zu haben.“ Der Verlauf des geplanten Ausbaus des Autobahndreiecks gehe in rund 800 Metern an der Wohnbebauung in Holle vorbei. „Wir fordern die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr auf, hier eine verträgliche Lösung zu finden und landschaftspflegerischen Maßnahmen eine hohe Priorität einzuräumen.“ Eine in der Landschaft mehrere Meter aufsteigende Fahrbahnrampe sei schlicht schwer vorstellbar, würde das Landschaftsbild zerstören und die Lebensqualität beeinträchtigen.

Das Vorhaben wird von der SPD Holle auch unter anderen Gesichtspunkten kritisch betrachtet. „Der Flächenverbrauch und insbesondere der Verbrauch guter Böden nimmt auch hier zu“, betont Sven Wieduwilt auch mit Blick auf die Landwirtschaft. Diese sei durch die Infrastrukturvorhaben 380-KV-Trasse Wahle-Mecklar, SuedLink und die Autobahn in den kommenden Jahren stark beeinträchtigt.

Maike Gückel weist in diesem Zusammenhang auch auf die Mehrfachbelastungen für die Region hin. „Mit der 380 KV-Trasse Wahle-Mecklar, der Stromtrasse SuedLink, dem Ausbau des Autobahndreiecks und perspektivisch der Autobahn wird die Region massiv belastet“, so Maike Gückel. „Die Tatsache, dass die Bauvorhaben in einem zeitlichen Korridor stattfinden sollen, dürfte die Situation verschärfen.“ Gefragt seien hier Abstimmungen zwischen den Vorhabenträgern.

„Die Sorgen und Bedenken der Bevölkerung müssen von der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr ernst genommen werden“, fordern Maike Gückel und Sven Wieduwilt. Die Landesbehörde sehe sich in ihrem Leitbild selbst „als ein verlässlicher Partner für die politisch Verantwortlichen, alle Bürgerinnen, Bürger und Verkehrsteilnehmer, für andere Behörden und für unsere Auftragnehmer“ Leitbild