Hass ist keine Meinung

Hasskommentare sind keine Meinung! Sie sollen einschüchtern und mundtot machen. Aber, es gibt Gegenstrategien, mit denen Du Dich zur Wehr setzen kannst. Grundsätzlich gilt: Deine persönliche Sicherheit und die Deiner Angehörigen und/oder Mitarbeiter/innen geht vor!

1. WAS IST EIGENTLICH STRAFBAR ⁉️

Beleidigungen können strafbar sein, das ist im Einzelfall zu prüfen. Strafbar ist auch die üble Nachrede. Damit sind Unterstellungen gemeint, die nicht der Wahrheit entsprechen. Nötigung liegt vor, wenn Dich jemand gegen Deinen Willen zu einem bestimmten Verhalten zwingt, indem Dir mit Gewalt oder sogar Mord gedroht wird. Das Anstiften oder die öffentliche Aufforderung zu Straftaten ist strafbar. Die Bedrohung mit einem Verbrechen ist strafbar.

2. WAS MACHE ICH, WENN ICH BEDROHT WERDE ⁉️

Zunächst gilt: Wenn Du akut bedroht wirst, wende Dich an die Polizei! Polizei-Dienststellen in Deiner Nähe findest du hier. Darüber hinaus ist es empfehlenswert, Beweise zu sichern und Anzeige zu erstatten! Für eine spätere strafrechtliche Verfolgung ist die Dokumentation der Hasskommentare absolut notwendig. Erstelle Screenshots von den Kommentaren auf z. B. Deiner Facebook-Seite, sichere die E-Mails als Datei, so dass keine Informationen verloren gehen (Screenshots oder eine Kopie des Textes sind nicht ausreichend!) und lösche keine Sprachnachrichten. Du kannst Anzeige bei der Online-Wache Niedersachsenerstatten. Die Polizei muss dem Anfangsverdacht nachgehen und übermittelt ggf. den Sachverhalt an die zuständige Staatsanwaltschaft. Diese entscheidet, ob Anklage erhoben wird.

3. WIE SOLLTE ICH MICH VERHALTEN, WENN ICH BELEDIGT WERDE ⁉️

Eine Methode ist die Counter Speech 📣. Damit ist gemeint, dass Du Dich in die Debatte einschaltest und Gegenargumente sowie Fakten anbringst und so Lügen entlarvst. Diese Strategie wirkt besonders gut, wenn sich weitere verbündete Fürsprecher/innen in die Debatte integrieren. Es ist nicht ratsam auf Beleidigungen mit weiteren Beleidigungen zu reagieren. Counter Speech kann zur Folge haben, dass die Angreifer weiter angestachelt werden.

Du kannst eine Richtigstellung 📝 veröffentlichen. Wenn sich zu viele Hasskommentare z. B. auf Deiner Facebook-Seite sammeln oder Dein E-Mail-Postfach überquillt, kann es sinnvoll sein, ein Statement oder eine Pressemitteilung zu veröffentlichen. Greife sämtliche Punkte der Argumentation auf und stelle sie richtig.

Strategien gegen einen Shitstorm und wie Du mit Trollen umgehst, kannst Du in der Broschüre "Social Media für Einsteiger" nachlesen.