„Helmut Schmidt war fast 40 aktiv in der Politik tätig. Er hat unser Land gestaltet und die Politik geprägt“, so Sven Wieduwilt. „Er hat das in der SPD und mit der SPD getan.“

Helmut Schmidt wurde 1918 geboren. 1946 trat er in die SPD ein. Er war Bundestagsabgeordneter, Bundesminister der Verteidigung und für zwei Jahre Bundesminister für Wirtschaft und Finanzen. 1974, nach dem Rücktritt von Willy Brandt, trat er dessen Nachfolge als Bundeskanzler an. Er führte die sozial-liberale Koalition bis 1982.

Sven Wieduwilt erinnerte im Hinblick auf die Kanzlerschaft von Helmut Schmidt auch an die gesellschaftlichen Konflikte und die Debatten in der SPD. „Die Kanzlerschaft war geprägt durch die aufkommende Umweltbewegung mit den Debatten um die Atomenergie und die Grenzen des Wachstums“, betonte Sven Wieduwilt. „Sie war geprägt durch die Nachrüstungsdebatte und die Friedensbewegung. Diese Debatten und Entwicklungen fanden natürlich auch in der SPD ihren Niederschlag.“ Schließlich sei da noch die Herausforderungen durch den Deutschen Herbst und den Terrorismus der RAF gewesen, eine Ausnahmesituation für Politik und Gesellschaft.

Sven Wieduwilt wies daraufhin, dass diese Auseinandersetzungen das Verhältnis zwischen der SPD und ihrem Bundeskanzler mitbestimmt hätten. „Helmut Schmidt hat es der SPD in dieser Zeit mit seiner Politik nicht leicht gemacht, er hatte es aber auch mit seiner SPD nicht leicht“, unterstrich Sven Wieduwilt. Im Rückblick hätten aber der Stolz und der Dank an den Politiker Helmut Schmidt überwogen. Sven Wieduwilt erinnerte in dem Zusammenhang an den SPD-Bundesparteitag 1998 in Leipzig, bei dem Helmut Schmidt das erste Mal seit vielen Jahren wieder zu Gast war und als Redner aufgetreten war. Und er erinnerte an die Rede von Helmut Schmidt beim SPD-Bundesparteitag 2011 in Berlin. „Es war beeindruckend, der Rede von Helmut Schmidt zur Europapolitik zu folgen“, so Sven Wieduwilt. „Es war eine brillante Analyse der damals aktuellen Entwicklungen und eine vehementes Plädoyer für Europa. Und der intensive und langanhaltende Applaus unterstrich damals den Stolz der Partei auf ihren Genossen und früheren Bundeskanzler.“