Am 18. Dezember 1913 wurde Willy Brandt als Herbert Ernst Karl Frahm geboren. 1930 trat er der SPD ein, verließ diese jedoch Anfang der 30er Jahre aufgrund der Politik der SPD und wechselte zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAP). Er musste 1933 ins Exil nach Norwegen gehen, nahm den Namen „Willy Brandt“, leistete Widerstand gegen den Nationalsozialismus und kehrte nach 1945 nach Deutschland zurück. Regierender Bürgermeister, Mitglied des Deutschen Bundestages, Mitglied des Europäischen Parlaments, Bundeskanzler, Vorsitzender der Sozialistischen Internationale und 24 Jahre Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands – so die sehr geraffte Kurzfassung einer bewegten und politisch viel bewegenden Biographie.

Willy Brandt hat die Biographien vieler Menschen in (aber natürlich auch außerhalb) der SPD stark beeinflusst und geprägt.

„Die vielen Dokumentationen und Berichte rund um seinen hundertsten Geburtstag beweisen, dass Willy Brandt bis heute bewegt und fasziniert“, so Bernd Westphal, Mitglied des Deutschen Bundestages. „Willy Brandt verkörperte als erster sozialdemokratischer Bundeskanzler stets die Vision einer gerechten Welt. Mit seinem Satz ´Wir wollen mehr Demokratie wagen hat er bis heute die gesellschaftliche Entwicklung unseres Landes geprägt. Sein ´Kniefall von Warschau´ ebnete den Weg zur Versöhnung mit dem Osten.“

Waltraud Friedemann, stellv. Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Hildesheim, weist im Zusammenhang mit Willy Brandt auf die Beweggründe von vielen Genossinnen und Genossen, die zu seiner Zeit in die SPD eingetreten waren. „In meiner Funktion als stellvertretende UB-Vorsitzende habe ich zahlreiche Ehrungen für 40-jährige Mitgliedschaft vornehmen können. Auf die Frage nach dem Grund des Eintritts in die Partei, habe ich häufig dies Antwort erhalten: Das Charisma von Willy Brandt und seine Aussage ´Mehr Demokratie wagen´. Auch ich bin in dieser Zeit in die Partei eingetreten. Neben seinen Visionen und dem konkreten Handeln habe ich das Aufbrechen verkrusteter Gesellschaftsstrukturen bewundert. Geprägt hat mich die Möglichkeit des Zugangs zu ´höherer´ Bildung.“

Horst-Günther Bode gehört zu jenen SPD-Mitgliedern, die wegen Willy Brandt in die SPD eingetreten waren. „Eingetreten bin ich 1971. Dieser Teil war einfach, aber warum? Das ist schon schwieriger zu beantworten. Politisch interessiert war ich ja schon als junger Mensch und nach einem Jahr arbeiten und leben in Berlin noch mehr. Aber den letzten Anstoß zum Eintritt in die SPD hat Willy Brandt gegeben. Es waren seine Visionen von einer anderen besseren Welt, einer neuen Ostpolitik, sozialen Reformen und einem Leben im Frieden. Seine Ausstrahlung und nicht zuletzt seine Glaubwürdigkeit. Das Gefühl, der Mann steht zu dem was er sagt auch dann, wenn es nicht zu seinem Vorteil ist. Ja, das waren die Beweggründe, warum ich dann in die SPD eingetreten bin. In nachhinein war es auch die richtige Entscheidung, da sich mit Willy Brandt in dieser Republik sehr viel und entscheidendes verändert hat“, so Horst-Günther Bode in einem Gespräch auf die Frage, wann und warum er in die SPD eingetreten sei.

Für Wolfgang Jüttner, Landesminister a.D. und Ehrenvorsitzender des SPD-Bezirks Hannover, ist Willy Brandt eine der „beeindruckendsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts“. "Über 20 Jahre Vorsitzender der SPD, von 1969 bis 1974 Bundeskanzler, Vorsitzender der Sozialistischen Internationale, Vorsitzender der Nord-Süd-Kommission - Willy Brandt hat auf unterschiedlichen Baustellen hervorragende Arbeit geleistet. ´Links und frei` der Titel seiner Autobiographie, in Erinnerung wird vor allem seine Friedens- und Entspannungspolitik bleiben. Für seine sozialen Herkunft und seine antifaschistische Gradlinigkeit hat er bösartige Kritik und Häme einstecken müssen. Heute spüren auch die früheren Kritiker: Willy Brandt war eine der international beeindruckendsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts."

Weitere Informationen zu Willy Brandt finden Sie unter den folgenden Links:
http://www.150-jahre-spd.de/meilensteine/111314/1913_geburtstag_willy_brandt.html

http://www.geschichte-der-sozialdemokratie.de/chronik/persoenlichkeiten-im-fokus/willy-brandt.html