Maike Gückel setzt sich für Carsharing ein

Maike Mobilität


Das eigene Auto ist so selbstverständlich wie ein Fernseher oder Kühlschrank. Und wie diese gibt es bei den Autos meist auch mehrere in einem Haushalt. Wir lieben unsere Autos und am Auto orientiert sich unsere Stadt-, Dorf- und Verkehrsplanung. Wie ungeheuer aufwendig das ist, sieht man gerade an dem 6-spurigen Ausbau der A7 in Holle. Längst dämmert es uns aber, dass ein „immer mehr“ nicht mehr geht. Wir haben mit unseren Ressourcen mittlerweile einen Stand erreicht, der für zukünftige Generationen nicht mehr ausreicht. Ab jetzt leben wir auf Kosten unserer Kinder und Enkel. Und das nicht nur bei dem Thema Mobilität.


Es sollte sich also etwas ändern. Doch was und wie? Geliebte und bequeme Gewohnheiten zu ändern ist schwer. Einsicht und guter Wille helfen da auch nicht immer. Dabei gibt es schon längst Veränderungen, die sich anbahnen. Junge Menschen verzichten zum Beispiel oft auf ein eigenes Auto und die Elektromobilität ist ein wachsender Markt. Vielleicht ist sie ein Teil der Lösung für die mobile Zukunft.


Um es gleich zu sagen: Wir haben zu Hause auch mehr als ein Auto und ich will keinen Verzicht predigen oder ein schlechtes Gewissen erzeugen. Ich möchte Alternativen aufzeigen und gemeinsam ein Projekt ins Leben rufen, das den Holler Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit bietet, alternative Verkehrskonzepte zu nutzen.


Die Idee ist, ein Angebot zum Carsharing zu schaffen, das möglichst mehrere günstig zu erreichende Ladestationen für Elektroautos und eventuell elektrische Leihfahrräder beinhaltet. Hierbei können wir auf Konzepte und Erfahrungen anderer Gemeinden zurückgreifen, die so etwas schon umgesetzt haben. Ein Carsharing Konzept, welches auch die weit auseinanderliegenden Ortschaften der Gemeinde berücksichtigt und einen barrierefreien Derneburger Bahnhof mit einbindet. Das ist eine Vision, die mich begeistert. Bis dahin ist es möglicherweise noch ein langer Weg. Aber lassen Sie uns doch einfach anfangen.


Der Verein Dorfstromer e. V. betreibt ein Carsharing-System mit Elektrofahrzeugen an zentralen Orten im Landkreis Stade und unterstützt andere Kommunen bei der Entwicklung von Carsharing-Modellen. Der Verein würde gegen einen Mindestumsatz ein Elektrofahrzeug zur Verfügung stellen, mit dem wir hier beginnen könnten. Vorab würden wir ermitteln, wie groß die Resonanz ist und wer bereit wäre, an diesem Projekt mitzuarbeiten, um ein für die Gemeinde Holle maßgeschneidertes Carsharing-Konzept auf die Beine zu stellen.


Die finanziellen und ökologischen Vorteile des Carsharings sind unter bestimmten Voraussetzungen gegeben. Der Verzicht auf das eigene Auto, welches nicht für die regelmäßigen Fahrten zur Arbeit und weniger als 10.000 km pro Jahr gefahren wird, ist ein mutiger Schritt. Diesen muss aber nicht jeder für sich allein gehen, sondern man kann sich gegenseitig begeistern und ermutigen. Ich bin dabei.


Maike Gückel

Bürgermeisterkandidatin für die Gemeinde Holle