Umweltminister Olaf Lies (SPD) erläutert Niedersächsischen Weg

Der Niedersächsische Weg gilt als Meilenstein für die Vereinbarkeit von Artenschutz und Landwirtschaft. In der digitalen Diskussionsrunde am 12.4., zu der der AK Umwelt des SPD-Unterbezirks Hildesheim eingeladen hatte, wird aber auch ein anderer wichtiger Aspekt deutlich: Politik, Landwirtschaft und Umweltverbände kommen auf Augenhöhe zusammen und diskutieren miteinander und nicht übereinander. So konnten an diesem Abend Vertreter des NABU, der Paul-Feindt-Stiftung, des Landvolks, des BUND, Kreistagsabgeordnete sowie Matthias Köhler, der ehrenamtliche Umweltbeauftragte des Landkreises und interessierte Bürger/innen über das Thema Artenschutz diskutieren.

Der Niedersächsische Weg ist ein umfangreiches Maßnahmenpaket, dass nicht allein auf Freiwilligkeit setzt, sondern ganz konkrete Gesetzesänderungen und Verordnungen in den Bereichen Gewässerschutz, Insektenschutz, Förderung der ökologischen Landwirtschaft etc. einbringt. Zudem stimmten im November 2020 alle Fraktionen des Landtags für den Niedersächsischen Weg und somit für eine Finanzierung der Maßnahmen und für die Ausgleichszahlungen der Landwirte.

„Große Priorität hat nun die Umsetzung“ , so Olaf Lies. So beschrieb er z.B. dass die Förderung der ökologischen Landwirtschaft nur durch eine wirtschaftliche Planungssicherheit für Landwirte erzielt werden kann. Gespräche mit dem Umweltministerium, Landwirtschaftsministerium und dem Handel werden nächste Woche weitergeführt. Alle landwirtschaftlichen Produkte haben Ihren Wert, zu billige Nahrungsmittel schaden nicht nur jeglichen landwirtschaftlichen Betrieben sondern auch der Artenvielfalt.

Der Umweltbeauftragte des Landkreises, Matthias Köhler, wies darauf hin, dass eine Neuaufstellung des Landschaftsrahmenplans durch den Kreistag dringend von der Kreisverwaltung angegangen werden muss. Der Plan ist auf Landkreisebene das zentrale Instrument zur Konkretisierung von Zielen des Naturschutzes in der Fläche. Die Mittel für die Neuaufstellung sind bislang aber vom Kreistag nicht bewilligt.

Der Vorsitzende des Landvolk Hildesheim Konrad Westphale brachte das Thema Flächenversiegelung in die Diskussion ein. Die permanente Versiegelung des wertvollen Bördebodens durch Neubaugebiete, Industriegebiete, Straßenbau etc. sei nicht akzeptabel. Insbesondere das geplante 300 ha große Industriegebiet, dass in Hildesheim entstehen soll, bringt für Landwirte und den Naturschutz große Einschnitte.

Egbert Homeister und Simone Flohr (Sprecher/innen des AK Umwelt) zeigten sich nach der Veranstaltung hoch erfreut. Weitere Gespräche mit dem Landvolk und den Umweltverbänden stehen nun an, um gemeinsam die besten Lösungen für unseren Landkreis zu erarbeiten und politische Mehrheiten zu bekommen.