Zweite Klausurtagung der SPD Holle – Wohnen, Finanzen und Bildung im Mittelpunkt
Der SPD-Ortsverein der Gemeinde Holle hat am 28.11.2025 unter der Leitung der Vorsitzenden Simone Flohr zur Klausurtagung in den Gemeinschaftsraum „Sternenpark“ eingeladen. Ziel der Veranstaltung war es, mit Mitgliedern und Gästen zentrale Themen der kommunalen Entwicklung zu beleuchten und Positionen für die bevorstehenden politischen Diskussionen zu schärfen.
Im Mittelpunkt stand der Vortrag von Matthias Kaufmann, Geschäftsführer der KWG, mit dem Titel „Entwicklung des Wohnungsmarktes in der Gemeinde Holle“. Herr Kaufmann erläuterte anschaulich die Ursachen der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt und zeigte Handlungsfelder auf: Es bestehe ein akuter Bedarf an einer diversifizierten Wohnungsbaupolitik, die dem demografischen Wandel Rechnung trägt und soziale sowie ökologische Belange stärker berücksichtigt. Empfohlen wurden unter anderem eine größere Bandbreite an Wohnformen (barrierearme, generationengemischte und bezahlbare Angebote), eine stärkere Nutzung von Nachverdichtung und innerörtlichen Flächen, energieeffiziente Bauweisen sowie eine engere Zusammenarbeit zwischen Kommune, Wohnungsunternehmen und Investoren.
Bei der Diskussion zur aktuellen Gemeinderatssitzung und zum Haushalt formulierte die SPD deutliche Kritik an der bisherigen Haushaltsführung. Der vorgelegte Haushalt wirke unübersichtlich und enthalte eine Vielzahl sehr kostenintensiver Projekte, die in der vorliegenden Form zur Erschöpfung der Rücklagen und zur Annahme künftiger Einnahmen (insbesondere ab 2027) führen würden. Die SPD bewertet dieses Vorgehen als unseriös und finanziell riskant. Als Konsequenz fordert die SPD transparente Priorisierungskriterien, eine realistische und konservative Einnahmenplanung, verbindliche Kosten-Nutzen-Prüfungen sowie gegebenenfalls eine Überprüfung und Streichung nicht dringlicher Projekte, um die Haushaltsstabilität zu sichern.
Zum Thema Ganztagsschule und Ferienbetreuung bekräftigte die SPD ihre Unterstützung für einen bedarfsgerechten Ausbau. Ganztägige Bildungs- und Betreuungsangebote sind aus Sicht der Partei entscheidend für Chancengleichheit, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die kommunale Bildungsinfrastruktur. Notwendig sind ein qualifiziertes Personalangebot, verlässliche Finanzierungsmodelle, eine abgestimmte pädagogische Konzeption sowie eine enge Abstimmung mit anderen kommunalen Planungen (z. B. Mobilität, Sport- und Kulturangebote). Die SPD plädiert für eine schrittweise, an Bedarfen orientierte Umsetzung bei gleichzeitiger Sicherstellung der Qualität.
Hierzu informierte auch Katja Hilge-Irrgang, Vorsitzende des Jugend- und Schulausschusses, zur Positionierung in Sachen Ganztagsschule und Ferienbetreuung. Die Diskussion machte deutlich, dass zahlreiche offene Fragen bestehen, etwa zur konkreten Form der Ganztagsschule, zur Verfügbarkeit und Ausgestaltung einer Mensa sowie zur generellen Ausgestaltung der Kinderbetreuung. Einigkeit herrschte darüber, dass zeitnahe Klärungen erforderlich sind und dass künftige Entscheidungen sich an den pädagogischen Belangen der Schule orientieren müsse.
Abschließend verständigte sich die Gruppe darauf, die angesprochenen Themen weiter zu vertiefen und konkrete Vorschläge für Haushalt, Wohnungsbaukonzept und Betreuungsangebote zu erarbeiten. Ziel ist es, eine nachhaltige, sozial ausgewogene und finanzpolitisch verantwortbare Entwicklung der Gemeinde Holle voranzubringen.